Tätowiererin verrät Dos and Don'ts
Ihr wollt euch ein Tattoo stechen lassen? DAS solltet ihr vor eurem ersten Termin wissen
von Vera Dünnwald
Lange wurde sich der Kopf zerbrochen, jetzt ist es endlich so weit!
Der erste Termin im Tattoostudio steht an, schließlich möchte man sich endlich sein erstes Tattoo stechen lassen. Motiv und Körperstelle sind ebenfalls wohlüberlegt. Somit wäre eigentlich alles geklärt, oder? Nicht ganz! Wir haben uns von Tätowiererin Joy Lee Juana Abiola-Müller erklären lassen, was Anfänger wissen sollten.
Tattoos wollen gut überlegt sein - doch DAS ist laut der Tätowiererin noch wichtiger
Was allen klar sein dürfte: Die Entscheidung, sich ein Tattoo stechen zu lassen, will gut überlegt sein. Schließlich soll der (bunte) Körperschmuck im Zweifel für immer halten.
Daher sagt Tattoo-Artist Joy Lee Juana Abiola-Müller im RTL-Interview ganz klar, dass das beste Alter für ein Tattoo ca. Mitte 20 ist: „Die meisten Menschen, die sich direkt mit 18 stechen lassen, bereuen genau diese Tattoos in der Regel.“ Das durchschnittliche Alter ihrer Kunden sei ca. 35 Jahre.
Weiter sagt die Kölner Tätowiererin: „Ich bin großer Fan davon, wenn man Tattoos so angeht, dass man sie eher als Schmuckstück für den Körper sieht.“ Der Grund: „Wenn man zu viel Wert auf die Bedeutung legt, vergisst man meiner Meinung nach das eigentlich Wichtigste: dass einem das Tattoo aus optischer Sicht lange gefällt.“
Für sie sei ein Tattoo nichts anderes als ein dauerhaftes Accessoire, das vor allem schick aussehen soll.
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Tattoo-Anfänger? Dann Finger weg von diesen Motiven und Körperstellen!
Motive, die mittlerweile „echte Klassiker“ sind und „eigentlich gar nicht aus der Mode kommen können“ sind laut der 33-Jährigen folgende:
Geometrische Motive („Die sind wie das kleine Schwarze im Kleiderschrank.“)
Blumen wie zum Beispiel Rosen
Was gar nicht geht? „Auch wenn die Gesellschaft immer offener wird und sich alleine in den letzten 15 Jahren dahingehend viel geändert hat: Gerade das erste Tattoo sollte an keiner extrem sichtbaren Stelle sein wie zum Beispiel am Hals“, so Abiola-Müller.
Besser ist: Eine Körperstelle auswählen, die man selbst sehen kann, sodass man auch selbst Freude am Tattoo hat – es aber im Notfall auch verstecken kann: „Vor allem bei größeren Tattoos muss einem bewusst sein, dass man darauf angesprochen wird oder eine gewisse Aufmerksamkeit erzeugt“, sagt die Expertin.
Gute Körperstellen seien:
Oberarminnenseite
Unterarminnenseite
Schienbein
Wade
Nacken
Was sich ebenfalls anbiete, aber mit gewissen Schmerzen verbunden sei, sei der Rippenbogen.
Und wo tut’s noch weh? „Auch der Fuß, das Handgelenk oder der Knöchel können unangenehm sein, bei der Oberarminnenseite darf es nicht zu nah an die Achsel gehen, Schlüsselbein kann auch weh tun – also eigentlich über all da, wo die Haut dünn ist und man auf Knochen tätowiert“, erklärt die Expertin.
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Tattoo-Artist Joy Abiola-Müller gibt weitere Tipps, die Anfänger unbedingt wissen sollten
Ansonsten hat die Tätowiererin noch weitere wichtige Tattoo-Tipps für Anfänger in petto:
Vertraut eurem Tattoo-Artist und hört auf ihn! „Wir sehen die Sachen nach Jahren wieder und haben Erfahrung. Ja, ein Fineline-Tattoo auf der Fingerinnenseite sieht schön aus und liegt gerade voll im Trend, aber die Farbe hält dort einfach nicht. Da kann es schon mal sein, dass es dann nach einiger Zeit aussieht wie ein Knast-Tattoo.“
Recherchiert viel im Voraus und informiert euch gut! „Instagram hilft gut dabei, ein passendes Studio zu finden und auszuwählen. Dort seht ihr auch direkt die Arbeiten der Tätowierer, bekommt ein Gefühl für den Stil.“
Lauft nicht ins erstbeste Tattoo-Studio, sondern nehmt lieber etwas Wartezeit in Kauf!
Spart nicht an der falschen Stelle und seid bereit, ein bisschen mehr Geld zu investieren! „So hat man am Ende auch wirklich ein echtes Unikat – und keine abgekupferte Kopie eines anderen Artists.“
Und – auch wenn man es am Anfang vermutlich nicht übertreiben will: „Das Tattoo sollte nicht zu klein sein!
Viele Leute machen den Fehler, dass sie beim ersten Tattoo noch nicht so viel Mut haben und eher etwas Kleines, Unauffälliges wählen. Aber es bleibt ja selten bei einem Tattoo – und ist das erste zu klein, wird es schwerer, es mit weiteren Tattoos zu kombinieren, und es altert einfach nicht so gut. Außerdem braucht ein Motiv Platz, um zu wirken. Es muss natürlich nicht riesig sein. Aber mein Tipp lautet ganz klar: mehr Mut zur Größe!“